Der TSV Meerbusch erreichte in der Vorsaison noch einen starken achten Platz in der Oberliga Niederrhein. Nach einem Umbruch im Sommer lief in dieser Spielzeit allerdings herzlich wenig zusammen. Zur Winterpause steht man auf Tabellenplatz 18.
Zwar sind die Nichtabstiegsplätze nur drei Punkte entfernt, doch die Enttäuschung ist groß, wie Kevin Kreuzberg im RevierSport-Interview erklärt. Der Coach schildert, warum die sechstbeste Offensive nicht zu mehr als 14 Punkten geführt hat und blickt auf das neue Jahr.
Kevin Kreuzberg über...
... die Hinrunde: Die Saison ist bisher sehr schlecht verlaufen, das muss man ganz klar sagen. Wir sind alle massiv unzufrieden. Dass wir nun am Tabellenende stehen, hat mehrere Gründe. Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch und zu Beginn der Saison extreme Verletzungsprobleme. Bei einer Mannschaft, die einen Altersschnitt von 23 Jahren hat, wird es schwierig, wenn eingeplante Führungsspieler länger ausfallen. Dann kommt es irgendwann dazu, dass die Ergebnisse nicht stimmen und sich Verunsicherung breit macht. Wir haben die zweitmeisten Tore kassiert, aber gleichzeitig den sechstbesten Sturm. Entsprechend ist zu erkennen, dass das Hauptproblem unser Defensivverhalten ist, wo uns besonders individuelle Fehler zu schaffen gemacht haben. Wobei ich sage, dass wir sogar noch zu wenig Tore gemacht haben. Man sieht, dass die Ergebnisse alle knapp waren, aber wir waren halt nicht in der Lage, auch mal enge Spiele auf unsere Seite zu ziehen.
... schöne Momente im ersten Halbjahr: Es ist schwierig, die positiven Sachen herauszustellen, weil die Hinrunde eine echte Enttäuschung war, in der ein Nackenschlag auf den nächsten folgte. Im Fußball geht es nun einmal darum, zu gewinnen, deswegen blieb da wirklich nicht viel hängen. Klar, das 4:1 in Kleve war schön und aus Trainersicht muss ich sagen, dass wir beim KFC Uerdingen inhaltlich ein gutes Spiel gemacht haben. Dadurch, dass wir aber unglücklich mit 3:4 verlieren, kann man das auch nicht als schöne Erinnerung abspeichern.
... die schlimmsten Momente: Da fallen mir wiederum einige ein. Allen voran kommt mir da das Spiel bei St. Tönis in den Kopf, wo wir zur Pause 2:0 geführt haben, das Spiel komplett im Griff hatten, aber am Ende 3:4 verlieren. Das sind drei Punkte gewesen, die uns jetzt extrem fehlen. Aber es gab wirklich viele Spiele, wo man am Ende da stand und sich gefragt hat, wie man denn heute schon wieder verlieren konnte.
... die Ziele für 2024: Wir werden den Kader im Winter auf jeden Fall verändern. Wie genau das aussieht, steht allerdings noch nicht fest. Aber wir wollen alles tun, um den Abstieg zu vermeiden und dann schnellstmöglich über den Strich zu kommen. Es hört sich immer blöd an und ich komme mir auch selbst blöd vor, wenn ich es immer wieder sage, aber wir spielen in den meisten Spielen nicht wie ein Abstiegskandidat. Am Ende müssen wir halt Punkte holen, um über den Strich zu kommen – und das wird sicherlich nicht in einem Monat passieren, dafür sind wir zu lange schon unten drin.